Leseprobe:
"dasein" Martina Salomon

Einführung

Es gibt Dinge in meinem Leben, bei denen ich mir bewußt bin, daß ich sie tun muß. Nun gut, vielleicht nicht gleich und auch nicht sofort, denn es gibt so viele von diesen mir doch so wichtig erscheinende Aufgaben, die ich noch vorher erledigen will, muß oder was auch immer. Tja, und eines dieser Dinge in meinem Leben ist dieses Buch, seit langem schiebe ich es vor mir her, denn es fällt mir alles andere als leicht, mich hinzusetzen und den Anfang zu wagen. Es ist der seit langem in mir gehegte Drang, verbunden mit dem Wissen, es muß. Ich würde sagen, die Notwendigkeit erfordert dieses Buch, sie erfordert es in dem Maße, daß ich jetzt, trotz allem innerlichen Kampf und Wehren, diesem Drang, diesem inzwischen drückendem Gewissen, diesem „es ist unaufhaltsam und unumkehrlich“, keinerlei Ausreden und Ausflüchte mehr entgegenzusetzen habe und deshalb schreiben muß.

Dieses Buch umfaßt meine Geschichte, es ist der Versuch, siebenunddreißig Jahre meines Lebens darzustellen. Doch siebenunddreißig gelebte Jahre würden den Rahmen dieses Buches um ein Vielfaches sprengen, und so werde ich nur Auszüge aus diesen erzählen. Es ist eine Geschichte, es ist meine Geschichte, versetzt mit einem kleinen Quentchen Phantasie, wodurch es erst zu meiner Geschichte werden kann. Viele, viele Momente, Augenblicke, Erlebnisse und auch wichtige Ereignisse und Aspekte meiner siebenunddreißig Jahre müssen ausgespart bleiben. Ob diese nun wichtig sind oder nicht, sei dahingestellt. Auch werden viele Fragen offen bleiben müssen und ein Ende wird diese Geschichte mit Sicherheit auch nicht haben.
Primäres Ziel meines Buches ist es nun einmal, meiner Notwendigkeit und meinem inneren Drang nachzukommen, es zu schreiben. Es klingt fast so, als würde es sich um ein zielloses Unterfangen handeln!? Mitnichten, denn mein ganz persönliches Ziel ist es, nach Vollendung meine innere Zufriedenheit zu spüren, es ist geschafft.
Tja, und dann gibt es da vielleicht noch ein sekundäres Ziel. Nur zu gerne würde ich noch etwas Anstoß und Anregung geben zum Nachdenken, in Frage zu stellen und dazu zu motivieren, sich seine eigene Wahrheit zu bilden. Auf gar keinen Fall möchte ich Dogmen aufstellen, denn wir Menschen sind doch so diffizil, daß es mir unmöglich erscheint, ein objektives Buch zu schreiben und da dies meine Geschichte ist, kann es sich in dieser auch nur um meine subjektive Wahrheit handeln.

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